Zeichnung – Druckgrafik – Malerei – Kleinplastik – Objektkunst
Vita
1954 in Berlin-Köpenick geboren
ab 1965 1x wöchentlich Zeichenunterricht bei der Grafikerin
Christine Ackermann
1970 Lichtblicke im Zeichenunterricht bei Friedemann Lechler
1971 – 73 Graphische Fachschule bei Robert Förch
1974 – 78 Studium an der “Akademie der bildenden Künste“
Illustration und Buchgestaltung bei Christoph Brudi
1988 Bildhauerseminar bei Klaus Müller-Klug (Damnatz bei Danneberg)
2006 erster Bronzegußkurs an der Kunstschule Unteres Remstal in Waiblingen bei Erwin Kohley
1980 – 2020 Brotberuf in der Arbeitsvorbereitung einer Werkzeugmaschinenfabrik
Seit 1980 Ausstellungen
Mag sein, es wird übersichtlicher, wenn man sich für kleine Schublädchen entscheidet – aber ich bezweifle, dass es von großer Abenteuerlust zeugt, nur auf der hell erleuchteten Hauptstraße zu flanieren. Es gibt viele Wege. Das Schönste am Leben, so finde ich, ist die Vielfalt – doch dazu fällt mir eine Geschichte ein:
Im Bücherschrank meiner Eltern gab es ein Buch mit dem Titel „Die goldene Palette“. Darin waren einer jeden kunstgeschichtlichen herausragenden Persönlichkeit eine Seite Text und eine Seite Bild vorbehalten. Dieses Buch liebte ich sehr. Nicht so sehr des Textes als der Bilder wegen, mit denen ich, alleine auf mich gestellt, ein Spiel spielte.
Wer, so fragte ich mich an verregneten Nachmittagen, oder wenn ich mit Halsschmerzen im Bett lag, wer hat das interessanteste, wichtigste, aufregendste und in meinen Augen schönste Bild aller Zeiten gemalt?
Über dieser Frage konnte ich grübelnd die Zeit vergessen. Ich ließ die im Buch versammelten Maler und Malerinnen Revue passieren. Vor- und zurückblätternd stellte ich Vergleiche an, entschied mich spontan, um mich im nächsten Moment wieder zu korrigieren. Meine Augen spazierten im Eilschritt durch die Jahrhunderte der Kunst, hüpften von Stil zu Stil – und meine Verzweiflung wuchs.
Da musste ein blaues Quadrat neben einer verträumten Landschaft bestehen. Ein kleiner gelber Vogel klebte mit seinen zarten Beinchen kopfunter an einer Wolke. in sich versunkene Fische schauten in schwerelosem Erstaunen eine Uhr an. Ein scharfkantiger Scheiterhaufen ließ die letzte Hoffnung zu Eis erstarren, während noch ein paar Seiten zuvor eine üppige Dame auf blumenumwundener Schaukel dem Sonnenschein entgegengeflogen war.
Je länger ich sinnierte, umso weniger wagte ich zu urteilen. Irgendwann erschien mir auch der Wunsch des Messens und Abwägens zweifelhaft.
Alles, so beschloss ich in kindlicher Vermessenheit, alles soll es geben. Basta! – Und klappte das Buch zu.
Üppige Landschaften u n d schwerelose Damen.
Verträumte Fische u n d stumme Quadrate.
Schwarz u n d Weiß.
Punkt u n d Linie.
Feder u n d Pinsel.
Kraut u n d Rüben.
Und vor allem: Farbe, Farbe, Farbe!
Diese Sicht der Dinge prägt seither meine Arbeiten und macht es mir schwer mich auf nur ein Genre festzulegen.
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