In den Bildern von Pirmin Lang findet sich beides. Anhaltspunkte des Bekannten
verschränken sich mit Momenten von Fremdheit. Dergestalt stehen sie da, als würden sie
zum ersten Mal erblickt. Hier geben irritierende Farben dem Geläufigen eine neue Gestalt,
dort nehmen unbekannte Dinge vertraute Farben in sich auf. Gemeinsam bilden sie ein
Gefüge, eine Bildfindung, eine ausgetragene Frage: Wer sieht, wenn ich durch das Sehen ein
anderer werde? Und was sehe ich, wenn das Sehen seinen eigenen Beitrag untermischt? Die
Rätsel des Sichtbaren sind weder objektive Unordnung noch allein subjektives Machwerk.
So sprechen sich die Malereien von Pirmin Lang für die Erweiterung des Sichtbaren aus, die
im Sehen selbst immer schon angelegt und aktiv ist. Während bloße Phantastik die Kontrolle
in die Hände subjektiver Gespinste oder allzu objektiver Verfahren legt, erkunden diese Bilder
ihre eigenen Mittel, Motive und Wirkweisen, als handelte es sich dabei um Fremdsprachen.
Sie halten das Rätsel ihrer Mitteilungen wach und tragen es weiter.
(Ausschnitt aus „Zu den Arbeiten von Pirmin Lang“ von Thomas Schlereth)
Vernissage: Freitag, 9. Dezember 2022, 19 Uhr.
Der Künstler ist anwesend.
Einführung: Andreas Hauber
Ausstellungsdauer: 10.12.2022 – 14.1.2023
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