Der Titel ist nicht nur eine Aufforderung genau und ausschließlich hinzusehen, sondern auch eine gewisse Verweigerung, mehr Informationen zu den dort gezeigten Arbeiten preiszugeben. Die Bilder sind eine Fortführung aus einem vor 10 Jahren aus purem Pragmatismus begonnenen Zyklus aus DIN A4 großen Papierarbeiten, die eben nicht erzählerisch sein wollen, sondern möglichst das Gegenteil. Gegebenheiten könnten sie sein oder zufällige Setzungen, kleine Problemchen in den eigenen vier Wänden, die dort ganz groß werden und ihr Eigenleben führen dürfen zwischen kompositorischen Belanglosigkeiten, aufgeschnappten Farbfetzen, Linien und dem Bildrand.
Es entspinnen sich Dialoge zwischen zwei Medien oder mehr, zwischen dem Dasein und dem Fehlen, dem Leeren und dem Vollen, der präsenten und der fehlenden Geste, dem subjektiven Erleben und dem gemeinschaftlichen Sein und vielen weiteren Formen der gestalteten Zweidimensionalität.
Die Beschäftigung mit dem Zyklus bedeutet spielerisches Erkunden von Grenzen im Abgleich mit überkommenen Gestaltungsprinzipien. Denkbewegungen wollen protokolliert werden oder Meditationen. Systeme werden angespielt, die sich im weiteren Prozess nicht einlösen. Disparate Einzelheiten werden zusammengebracht und Fährten gelegt, die zum Rand der bildnerischen Traditionen führen.
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Ausstellungsdauer: 10.6.2022 – 9.7.2022
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