Hans Brög "Nicht gegebene Wirklichkeit!"
„Scharf und milde, grob und fein,
Vertraut und seltsam, schmutzig und rein,
Der Narren und Weisen Stelldichein:
Dies alles bin ich, will ich sein,
Taube zugleich, Schlange und Schwein.“
(Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft)
Pluralisierung, heute ein Schlagwort moderner, postmoderner Philosophie und Gesellschaftstheorie, hat schon Nietzsche als eine Existenzmöglichkeit propagiert. Läßt sich bei der großen Fülle und Vielfalt des künstlerischen, auch schriftstellerischen und wissenschaftlichen Oeuvres von Hans Brög eine vergleichbare Existenzform entdecken?
Gibt es Wege, das nur schwer Übersehbare zu sichten, eine Ordnung ins plurale Chaos zu bringen? Gelingt es mit einer solchen Ordnung das Ganze zu erfassen, wenigstens das Wesentlichste oder aber
nur bruchstückhaft Bruchstückhaftes?
Die Vielschichtigkeit der Arbeit verdient eine analytische und eine synthetische Lesart. Dabei können unterschiedliche Stränge verfolgt werden, die sich jedoch ergänzen und ein komplexes Bild
ermöglichen.
[…] „Kreative Hervorbringungen“, hat Hans Brög 1973 in seinem Buch zum Geniebegriff geschrieben, „sind über einem abzählbar endlichen Repertoire aufgebaut, dieses ganz oder teilweise beinhaltend,
weshalb sie selbst in ihrem Repertoire und in ihren Schritten, die zur Realisation führten, abzählbar endlich sind. Wenn dem so ist, ist der kreative Mensch für das, was er hervorbringt, selbst
verantwortlich.“
Barbara Wichelhaus
Quelle: Hans Brög 1960 – 1995, Städtische Galerie im Park Viersen, September - November 1995, Cubus Kunsthalle Duisburg, Januar – Februar 1996, Katalog
Vernissage
Freitag 27. Juli 2018, 20 Uhr
Begrüßung und Einführung
Prof. Klaus Bushoff
Ausstellungsdauer
Sa 28.7. – Sa. 25.8.
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